Die Schlaf(qualität) im Blick
Das Thema Schlaf spielt immer eine wichtige Rolle, denn die Auswirkungen von schlechtem Schlaf äußern sich unmittelbar in Form einer geringeren körperlichen und kognitiven Leistungsfähigkeit. Aber auch die Stimmung und das Sozialleben bleiben davon nicht unberührt. In diesem Artikel erfahren Sie, was guten Schlaf ausmacht, wie cystische Fibrose (CF), auch Mukoviszidose genannt, den Schlaf beeinträchtigen kann und wie Sie mit einfachen Mitteln die Schlafqualität erhöhen können.
Schlaf und seine Auswirkungen
Was ist guter Schlaf?
Guter Schlaf zeichnet sich dadurch aus, dass wir rasch einschlafen, nächtliches Aufwachen nicht bewusst bemerken bzw. schnell wieder einschlafen und uns beim Aufwachen erholt fühlen.
Schlaf, der diese Merkmale erfüllt, sorgt für physisches Ausgeruhtsein, emotionale Stabilität und geistige Wachheit. Der Körper ist weniger schnell ermüdet, die Stimmung ist ausgeglichener und die Konzentration und Erinnerungsfähigkeit sind gesteigert.
Wenn wir uns wohlfühlen und leistungsfähiger sind, verhalten wir uns auch sozialer und es fällt uns leichter, unsere Kontakte in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis zu pflegen. Doch nicht nur der psychische, physische und kognitive Zustand wird positiv beeinflusst, sondern auch unser Immunsystem.1
Auswirkungen von schlechtem Schlaf
Kurze Phasen mit wenig bzw. schlechtem Schlaf sind normal und stellen üblicherweise kein Problem dar. Schlafen wir aber über längere Perioden schlecht – fällt etwa das Einschlafen schwer, wird der Schlaf merklich unterbrochen, treten Schmerzen auf und fühlen wir uns nach dem Aufwachen unerholt und schlapp –, sind wir anfälliger für Entzündungen oder Infektionen, z. B. Erkältungen.
Zudem scheint der Körper verzögert auf Insulin zu antworten. All diese Faktoren sind für Menschen mit CF besonders relevant, da damit einhergehen könnte, dass sich die Lungenfunktion verschlechtert sowie das Risiko eines CF-bedingten Diabetes steigt.2
Schlaf bei CF-Betroffenen
Guter Schlaf ist für viele Menschen mit CF keine Selbstverständlichkeit. Sie berichten von Unterbrechungen im Schlaf und Schläfrigkeit am Tag.2,3 Die Unterbrechungen sind unter anderem auftretendem Husten, häufigen Toilettengängen, Schmerzen, verstärkter Atemarbeit, Ängsten oder bestimmten Medikamenten geschuldet, die vor dem Einschlafen genommen werden müssen.4
Atmungsaussetzer (obstruktives Schlafapnoesyndrom) aufgrund verstopfter Atemwege belasten den Schlaf zusätzlich.2
Auch eine sogenannte nächtliche Hypoxämie tritt bei Menschen mit CF häufig auf. Das bedeutet, dass im arteriellen Blut ein Sauerstoffmangel herrscht, der unter anderem zu Lungenhochdruck führen kann.
Bei der Hyperkapnie hingegen ist der Gehalt an Kohlendioxid erhöht, was durch eine mangelhafte Belüftung der Lunge entstehen kann. Sowohl die Hypoxämie als auch die Hyperkapnie können dazu führen, dass Betroffene aufwachen.2
Ein derart belasteter Schlaf beeinflusst auch die Lebensqualität negativ.5 Eine Studie bei Kindern und Jugendlichen mit CF zeigte etwa, dass aufgrund des kürzeren Schlafs und der geringeren Effizienz ihres Schlafs diese tagsüber schläfriger sind und ihre Stimmung gedrückt ist.6 Generell treten Stimmungsschwankungen sowie eine geringere körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit auf, wenn der Schlaf gestört wird. All diese Faktoren wirken sich auch auf das Sozialleben aus.2,7
Es ist deshalb wichtig, dass sich Menschen mit CF, die unter Schlafproblemen leiden, an ihren CF-Arzt oder ihre CF-Ärztin wenden, um zusammen nach einer Lösung zu suchen.
Ein paar Tipps haben wir hier bereits für Sie.
Schlafqualität erhöhen1,8
Therapie:
Eine wichtige Voraussetzung für mehr Schlafqualität bei CF-Betroffenen ist eine gut eingestellte Therapie, da diese viele der Symptome mildern kann, die den Schlaf stören.
Regelmäßigkeit:
Bewegen Sie sich regelmäßig, am besten draußen. Besonders das Licht des Sonnenauf- und -untergangs liefert dem Körper wichtige Signale hinsichtlich Aufwachen und Schlafen. Regelmäßige Tagesabläufe unterstützen zusätzlich einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus.
Essen und Trinken:
Meiden Sie Alkohol sowie den späten Konsum von Koffein und Essen.
Umgebung:
Reduzieren Sie künstliche Lichtquellen. Schlafen Sie in einem kühlen Raum. Planen Sie die Einnahme der Medikamente so, dass Sie gegebenenfalls einmal ausschlafen können. Organisieren Sie Auswärtsübernachtungen gut, um Ihre Therapie weiterführen zu können..
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Huberman A., „Sleep Toolkit: Tools for Optimizing Sleep & Sleep-Wake Timing“, Huberman Lab Podcast #84, 2022. Verfügbar unter: https://www.youtube.com/watch?v=h2aWYjSA1Jc [Zugriff am 26.4.2023].
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Shakkottai A. et al., „Sleep disturbances and their impact in pediatric cystic fibrosis“, Sleep Med Rev., 42:110-110, 2018.
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Katz S. E., „Cystic fibrosis and sleep“. Clin Chest Med., 35(3):495-504, 2014.
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Jankelowitz L., Reid K., Wolfe L. et al., „Cystic Fibrosis Patients Have Poor Sleep Quality Despite Normal Sleep Latency and Efficiency“, Chest, 5, 1593-1599, 2005.
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De Castro-Silva C., De Bruin VMS. et al., „Nocturnal Hypoxia and Sleep Disturbances in Cystic Fibrosis“, 1143-1150, 2009.
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Vandeleur M., Walter L. M., Armstrong D. S. et al., „Quality of Life and Mood in Children with Cystic Fibrosis: Associations with Sleep Quality“, J Cyst Fibros., 17(6):811-820, Nov 2018.
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Byars K. C. et al., „Sleep disturbance and sleep insufficiency in primary caregivers and their children with cystic fibrosis“, J Cyst Fibros., 19(5):777-782, 2020.
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